Terra incognita?

Kartographie.

Die Vermessung der Welt scheint abgeschlossen.
Es gibt einen Ort, an dem ich geboren bin, und der mir bis über den Tod hinaus zugeschrieben ist wie der Nadelstich des Zirkels. Kann man sie noch einmal neu setzen?
Wo zunächst ich die Welt bin, wird sie mir bald zu einer zu erkundigenden Umgebung, in deren Mitte stehend ich um mich blicke – oder an deren Rand. Ich wachse in die Welt, und der physisch erfahrbare Radius, den ich bewußt wahrnehmen kann, vergrößert sich.
Wie kann ich eine Vorstellung meiner Umgebung gewinnen, die der Überprüfung standhält?
Globen, Atlanten, Land- und Weltkarten, Reliefs.
Zahlen, Linien, Maßbänder und Maßstäbe, Farben, Schraffuren, Texturen: abstrahierte Wirklichkeit. Buchstaben flankieren die Ufer der mäandernden blauen Flusslinien und tanzen als winzig kleine oder riesige in weitem Abstand gesetzte und solitär wirkende Zeichen über den farbigen Untergrund.
Ich erkunde die Alpen in herausfordernden Wanderungen, gleiche meine Standorte und den Anblick der Gebirgsketten mit Kompass und Kartenmaterial ab, wechsle die Perspektiven, verirre mich, versuche mich zurecht zu finden.
Malerei.
In einer Verbindung von Zeichnung und mitunter reliefartiger Material eigne ich mir diese Abbilder und Erkundungen an.